02 May 2025

Führerscheinklassen in Deutschland: Übersicht und aktuelle Regelungen

In Deutschland ist für das Führen eines Kraftfahrzeugs eine gültige Fahrerlaubnis erforderlich. Diese ist in verschiedene Führerscheinklassen unterteilt – je nach Fahrzeugart und Einsatzzweck. Die nachfolgende Übersicht erklärt die wichtigsten Klassen, Voraussetzungen und aktuelle Änderungen.

Führerscheinklassen in Deutschland: Übersicht und aktuelle Regelungen

Führerscheinklassen im Überblick

Die Führerscheinklassen sind in Deutschland in Anlehnung an das EU-Recht geregelt und in verschiedene Kategorien gegliedert:

  1. Klasse A: Motorräder
  2. Klasse B: PKWs
  3. Klasse C: LKWs
  4. Klasse D: Busse
  5. Klasse BE, CE, DE: Kombination aus Zugfahrzeug und Anhänger
  6. Klasse T, L: Traktoren und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge

Tabelle der verschiedenen Klassen

Doch ein normaler Führerschein braucht welche Klasse? Der meistausgestellte Führerschein der Klasse B ist für die meisten Autofahrer der passende, egal ob für private oder berufliche Zwecke. Hier finden Sie einen detaillierten Überblick der jeweiligen Führerscheinklassen.

Klasse

Fahrzeugart

Besonderheiten/ Mindestalter

AM

Kleinkrafträder (z. B. Roller, Mopeds)

ab 15 Jahren

A1

Leichtkrafträder bis 125 cm³

ab 16 Jahren

A2

Motorräder bis 35 kW

ab 18 Jahren

A

Alle Motorräder

ab 24 Jahren (Direkteinstieg) oder stufenweiser Aufstieg

B

Pkw bis 3,5 t

ab 18 Jahren (17 mit Begleitperson)

BE

PKW mit Anhänger bis 3,5 t

Kombiniert bis 7,5 t, ab 18 Jahren

B96

Erweiterung Klasse B für Anhänger (bis 4,25 t)

Zusatzschulung erforderlich

C1

LKW bis 7,5 t

ab 21 Jahren

C

LKWs über 7,5 t

ab 18 Jahren

CE

LKWs mit Anhänger

ab 21 Jahren

D1

ab 21 Jahren

ab 21 Jahren

D

Busse über 16 Sitzplätze

ab 24 Jahren

DE

Busse mit Anhänger

ab 24 Jahren

T

Traktoren, Landwirtschaftliche Fahrzeuge bis 40 km/h

ab 16 Jahren

L

Kleine Zugmaschinen, Landwirtschaftliche Fahrzeuge bis 60 km/h

ab 16 Jahren

 

Wichtige Änderungen und aktuelle Regelungen

Damit die deutschen Regelungen mit dem geltenden EU-Recht übereinstimmen, kam es in den letzten Jahren zu einigen wesentlichen Änderungen. Unter anderem wurden die Führerscheinklassen teilweise neu definiert bzw. angepasst.

Führerschein und Prüfungen

In dem Zusammenhang wurde die Führerscheinklasse AM neu eingeführt, die vor allem Jugendlichen den Zugang zur Mobilität verschaffen soll. Denn sie umfasst Kleinkrafträder wie Roller und Mopeds, die bereits mit 15 Jahren gefahren werden dürfen. Auch die anderen Führerscheinklassen für Motorräder A, A1 und A2 wurden bezüglich des Alters und Leistungsbeschränkungen an europäische Standards angepasst. So sind die Richtlinien nun vereinfacht und einheitlich innerhalb der EU.

Auch gibt es eine neue Führerscheinregelung, in Bezug auf die Prüfung und das Dokument selbst. Die Richtlinien für die theoretischen wie auch praktischen Prüfungen wurden angepasst, um den modernen Technologien und Anforderungen gerecht zu werden. Dies bezieht sich vor allem auf Fahrübungen als auch die Kenntnisse für angepasste Verkehrsregeln und Situationen.

Umtauschpflicht alter Führerscheine

Bis 2033 müssen alle alten Papierführerscheine sowie Kartenführerscheine, die vor dem 19.01.2013 ausgestellt wurden, schrittweise gegen den neuen EU-Führerschein im Scheckkartenformat getauscht werden. Diese haben eine Gültigkeit von 15 Jahren – ausschließlich für das Dokument, nicht für die Fahrerlaubnis selbst.

Digitale Fahrerlaubnis

Seit 2021 ist ein digitaler Führerschein in Form einer App mit QR-Code möglich. Er ersetzt jedoch nicht das physische Dokument, sondern dient als Ergänzung – z. B. bei digitalen Identitätsprüfungen.

Änderungen bei alternativen Antrieben

Für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb (z. B. Elektro oder Gas) wurde das zulässige Gesamtgewicht für Klasse B-Fahrer von 3,5 auf 4,25 Tonnen erhöht – bei reinem Gütertransport innerhalb Deutschlands.

Fazit

Das deutsche Führerscheinrecht unterliegt einem kontinuierlichen Wandel, um sich an europäische Vorgaben und technologische Entwicklungen anzupassen. Insbesondere der Umstieg auf den neuen EU-Führerschein, digitale Ergänzungen sowie Änderungen bei zulässigen Fahrzeuggewichten spiegeln aktuelle Mobilitätsanforderungen wider. Wer ein Fahrzeug führen möchte, sollte seine Fahrerlaubnis regelmäßig überprüfen und sich über geltende Regelungen auf dem Laufenden halten.