25 Apr 2025

Reifendruck prüfen: Richtige Werte und Folgen von Abweichungen

Der Reifendruck ist ein sicherheitsrelevanter Faktor im Straßenverkehr – und wird dennoch häufig unterschätzt. Dabei beeinflusst er direkt Fahrverhalten, Bremsweg, Kraftstoffverbrauch und Reifenverschleiß. Dieser Artikel gibt einen Überblick über empfohlene Prüfroutinen, typische Reifendruckwerte nach Fahrzeugklasse und die Risiken eines falschen Luftdrucks.

Reifendruck prüfen: Richtige Werte und Folgen von Abweichungen

Wie oft sollte man den Reifendruck prüfen?

Eine monatliche Kontrolle ist in der Regel ausreichend – idealerweise bei kalten Reifen, also frühestens zwei Stunden nach der letzten Fahrt oder nach maximal zwei gefahrenen Kilometern. Auch vor längeren Fahrten oder bei erkennbaren Veränderungen (z. B. Warnleuchte, unruhiges Fahrverhalten) ist eine sofortige Überprüfung sinnvoll.

Viele Fahrzeuge sind mit einem Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ausgestattet, das auf Abweichungen automatisch hinweist.

Welchen Reifendruck sollte Ihr Auto haben?

Der empfohlene Luftdruck hängt vom Fahrzeugtyp, der Beladung, der Reifengröße sowie der Jahreszeit (Sommer-/Winterreifen) ab. Genaue Angaben finden sich:

  • Im Bordbuch
  • Auf einem Aufkleber im Türrahmen, Tankdeckel oder Handschuhfach
  • Auf der Website des Fahrzeugherstellers

Reifendrucktabelle nach Fahrzeugklassen

Für jedes Auto ist der Reifendruck ein wenig anders. Als Richtwert können Sie sich aber an der folgenden Tabelle orientieren:

Klasse

Reifengröße

Max. Luftdruck

Optimaler Druck

Kleinwagen

165/70R14

44 PSI (3,0 bar)

32 PSI (2,2 bar)

Kompaktwagen

205/55R16

51 PSI (3,5 bar)

35 PSI (2,4 bar)

Mittelklasse

225/50R17

51 PSI (3,5 bar)

35 PSI (2,4 bar)

Obere Mittelklasse

245/45R18

51 PSI (3,5 bar)

35 PSI (2,4 bar)

SUV

235/65R17

44 PSI (3,0 bar)

33 PSI (2,3 bar)

Van

215/60R16

51 PSI (3,5 bar)

41 PSI (2,8 bar)

Kombi

195/65R15

44 PSI (3,0 bar)

35 PSI (2,4 bar)

Cabrio

225/45R17

51 PSI (3,5 bar)

35 PSI (2,4 bar)

 

Welche Folgen kann ein zu niedriger oder zu hoher Reifendruck haben?

  • Zu niedriger Druck:
    • Erhöht den Rollwiderstand, verschlechtert das Fahrverhalten, verlängert den Bremsweg und kann zur Überhitzung führen. Zudem steigt der Kraftstoffverbrauch und das Risiko für Reifenschäden.
  • Zu hoher Druck:
    •  Verringert die Aufstandsfläche, was die Bodenhaftung reduziert. Das Fahrzeug kann härter wirken, der Bremsweg sich verlängern und der Verschleiß in der Reifenmitte zunehmen.

 

Reifendruck messen und auffüllen: So geht’s

Fast alle Tankstellen bieten Luftdruckstationen zur freien Nutzung. So funktioniert’s:

  1. Ventilkappe abdrehen.
  2. Schlauchaufsatz auf das Ventil setzen (es darf kein Zischen hörbar sein).
  3. Gewünschten Druck einstellen (bei digitalen Geräten automatisch möglich).
  4. Luftdruck prüfen oder anpassen.
  5. Ventilkappe wieder aufschrauben.

Hinweis: Auch der Ersatzreifen sollte regelmäßig geprüft werden.

Fazit

Ein korrekt eingestellter Reifendruck ist entscheidend für Fahrkomfort, Sicherheit und die Lebensdauer der Reifen. Regelmäßige Kontrollen helfen, Risiken im Straßenverkehr zu minimieren und unnötigen Verschleiß zu vermeiden.